Mit meinem heutigen Bostock-Rezept verabschiede ich mich in eine kleine Sommerpause. Ich merke gerade, dass ich auf zu vielen Hochzeiten tanze und dringend einige Projekte abschließen muss. Es steht außerdem ein Sommer-Urlaub an, der mich dann bestimmt wieder für neue Rezepte inspirieren wird.
Ein Bostock ist mir zum ersten Mal in Paris begegnet. Man findet dort Bostocks eher vormittags (sie sind ja für’s Frühstück gedacht) und eher in einer Boulangerie als in einer Patisserie. Eine Boulangerie ist eine Bäckerei, obwohl man dort zum Teil auch feinere Backwaren kaufen kann. Eine Patisserie verkauft allerdings ausschließlich Konditorei-Erzeugnisse.
Der Ursprung der Bostocks liegt bestimmt in der Resteverwertung von trockenem süßen Brot bzw. Brioche. Allerdings überholt ein Bostock „Arme Ritter“ oder in Ei ausgebackene Frech Toasts geschmacklich um Längen. Ein Bostock schmeckt viel raffinierter und wirklich niemand denkt bei diesem Geschmack nach Orangenblütenwasser, Rum, Aprikosenmarmelade und Mandeln an Resteverwertung.
Man kann die Bostocks wunderbar für ein Frühstück vorbereiten und damit ziemlich Eindruck hinterlassen. Allerdings muss ich zugeben, dass sie ziemlich satt machen und ich sie daher für einen Brunch eher nicht empfehlen würde. Oder wenn doch, dann würde ich sie für einen Brunch nur halb so groß herstellen, damit noch ein bisschen Platz für weitere Genüsse bleibt.
Bis ich blogtechnisch wieder zurück sein werden, empfehle ich euch einige meiner Sommerrezepte, wie z. B. den Affogato al caffè, eine Koldskål (dänische Buttermilchkaltschale), ein halbgefrorenes Zuccotto oder eine Rote Grütze mit Sahne. Auf der Seite der roten Grütze findet ihr auch meine Sommer-Liste für Dinge, die ich im Sommer gerne mache. Falls es euch tatsächlich ohne meinen Blog langweilig werden solltet, lasst euch doch ein bisschen von dieser Liste inspirieren. Bis ich wieder zurück bin, wünsch ich euch auf jeden Fall einen großartigen, warmen, sonnigen Sommer mit viel freier Zeit für alles, was euch Spaß macht!
Bostock (ca. 8 St.)
Kochutensilien
- 2 - 3 Konservendosen (Durchmesser 8 cm, Höhe 11 cm, innen unbeschichtet), falls man die Brioche selber in einer runden Form backen will.
- 1 Spritzbeutel mit einer runden Tülle (1 cm)
Zutaten
Sirup:
- 120 ml Wasser
- 100 g Zucker
- 1 Vanilleschote gespalten und ausgekratzt
Frangipane (Mandelcreme):
- 70 g blanchierte Mandeln
- 100 g Zucker
- 60 g weiche Butter
- 1 Ei Gr. L
- 20 g Speisestärke
- 1 EL dunkler Rum (alternativ 1 EL Orangenblütenwasser)
- 3/4 TL Salz
- Mandelextrakt alternativ ein bisschen Amaretto
Montage der Bostock:
- 8 Scheiben Brioche oder Hefezopf wenn die Brioche nicht mehr ganz frisch ist, saugt sie sich besser mit dem Sirup voll)
- 120 g Aprikosenmarmelade
- 100 g Mandelblättchen
- Puderzucker zum Bestäuben
Anleitungen
- Alle Zutaten vorbereiten und abwiegen.
Brioche:
- Brioche zubereiten. Z. B. in leeren Dosen (siehe oben) nach dem folgenden Rezept backen. Die Dosen mit einem Dosenöffner öffnen, nicht an der Seite mit der Lasche! Sonst ist es schwierig, die Brioche nach dem Backen aus der Form zu bekommen. Die Dosen mit Backpapier auskleiden.
Sirup zubereiten:
- In einem kleinen Töpfchen das Wasser mit dem Zucker und der Vanilleschote zu einem Sirup einkochen. Achtung, das Sirup dickt noch etwas nach, wenn es abkühlt.
Frangipane zubereiten:
- Die Mandeln und den Zucker in einen Foodprozessor geben und fein mahlen. Die Butter, das Ei, das Mehl, den Rum, das Salz und den Amaretto hinzufügen und verarbeiten bis die Frangipane „glatt“ ist.
Bostock „montieren“:
- Ofen auf 200° C Umluft vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Die Brioche in acht ca. 2,5 cm dicke Scheiben schneiden.
- Die Scheiben auf beiden Seiten mit dem Sirup beträufeln und auf das vorbereitete Blech legen. Auf jede Scheibe 1 EL Marmelade und ca. 3 EL der Frangipane verteilen. Besonders gleichmäßig kann man das, wenn man die Masse in einen Spritzbeutel füllt.
- Die Mandelblättchen darüber streuen.
- Dann die Bostock für 13 bis 15 Minuten goldbraun backen. Vor dem Servieren die Bostock mit Puderzucker bestäuben. Direkt aus dem Ofen oder bei Zimmertemperatur genießen.
- Die Bostock können am Tag vorher vorbereitet werden und am nächsten Morgen zum Frühstück im Backofen erwärmt werden. Dann schmecken sie besonders gut.