Meine langjährigen Blog-Leser kennen die französische Tradition am 6. Januar, also am Dreikönigstag, bereits. Falls sie euch nicht geläufig sein sollte, könnt ihr das unter „Galette des rois, Dreikönigskuchen, 6. Januar“ nachlesen.

Ein Blumenkranz aus dem letzten Sommer hat mich zu meiner diesjährigen Galette des roi-Dekoration inspiriert. Wenn man in Frankreich die kleinen Figürchen bzw. Bohnen (Fève) kauft, die in die Galette des rois gesteckt werden, bekommt man immer eine Papp-Krone dazu geschenkt, die man dann zur Dekoration der fertigen Galette benutzen kann. Ich finde es allerdings inzwischen langweilig, immer diese industriell angefertigten Kronen zu verwenden.

Für die Füllung wollte ich dieses Jahr auf jeden Fall irgendetwas mit Apfel ausprobieren und habe mich für eine Mischung aus Frangipane (Mandelcreme), Spekulatius und leicht karamellisierten Äpfeln entschieden. Ich muss sagen, dass dies bis jetzt die beste Füllung war, die ich ausprobiert habe. Sie ist durch die Äpfel fruchtig und durch den Spekulatius ein bisschen winterlich-weihnachtlich. Ich kann euch das Rezept also nur ans Herz legen.

 

 

Auch wenn das neue Jahr bereits angefangen hat, möchte ich noch eine kleine Blogbilanz für das Jahr 2022 ziehen.
Meine am häufigsten aufgerufenen Blogartikel im letzten Jahr waren je nach Jahreszeit: Gâteau Lorrain (zur Eiweißverwertung), Koldskål (Buttermilchkaltschale) mit Kammerjunkere aus Dänemark, die französische Stachelbeer-Tarte und der Klassiker aus dem Jahr 2020 der „Orangenkuchen nach Ottolenghi“.

Der Blog-Beitrag, der mich dieses Jahr am meisten Nerven gekostet hat, war der über das Calisson-Konfekt. Obwohl ich letztendlich mit dem Ergebnis sehr zufrieden war, gehört das Rezept somit auch zu denen, die ich wahrscheinlich nur selten wiederholen werde.

Im Gegensatz dazu stehen die Rezepte, die ich selbst am öftesten zubereitet habe. Das waren: der kubanische Flan, die schwedische Jordgubbtårta (Erdbeertorte zu Mittsommer), die Macedonia di frutta (italienischer Obstsalat), Bergamotte-Madeleines, Financiers, Clafoutis und last but not least den Gâteau de riz (französischer Reiskuchen). Aus dem Brioche-Teig der Tarte Tropézienne mache ich des Öfteren einen Hefezopf. Die Menge muss dafür um 1/3 erhöht werden und das Orangenblütenwasser wird in diesem Fall durch Milch ersetzt.

Zwar keine Neuentdeckung für mich, aber wohl das Lebensmittel, das mir im Jahr 2022 am meisten Spaß gemacht hat, waren die Meyer Zitronen. Dieses Rezept kam ebenfalls mehrmals zur Anwendung und sorgt immer wieder für ein außergewöhnliches Dessert.

Für meinen Blog wünsche ich mir im neuen Jahr viele treue und natürlich auch neue Leser. Über Feedback in jeglicher Form, gerne auch zum Thema Galette des rois, freue ich mich immer. Ich hoffe, weiter inspiriert zu bleiben und euch weiter mit meinen Ideen unterhalten zu können.

 

Galette des rois mit Apfel und Spekulatius (Pommes Speculoos)

Zutaten

  • 2 Blätterteige ca. 600 g
  • Füllung:
  • 85 g Bio-Eier
  • 85 g brauner Zucker
  • 85 g weiche Butter
  • 35 g Spekulatius
  • 45 g Mandeln geschält, gemalen
  • 2 mittelgroße Äpfel z. B. Boskop
  • Eigelb und Sahne zum Bestreichen

Anleitungen

  • Zutaten für die Füllung vorbereiten und abwiegen.
  • Den Spekulatius fein zerbröseln, mit den gemahlenen Mandeln mischen und beiseite stellen.
  • Die Eier mit dem braunen Zucker schlagen bis die Masse weißlich ist. Die weiche Butter und die Spekulatius-Mandel-Mischung hinzufügen. Masse in einen Spritzbeutel füllen.
  • Die Äpfel schälen und vom Kernhaus befreien. In Würfel oder Spalten schneiden. In ein bisschen Zucker in einer Pfanne leicht karamellisieren lassen. Sie sollten leicht gegart werden, aber nicht total auseinander fallen.
  • Auf ein Backpapier einen Kreis von 15 cm Durchmesser aufzeichnen. Papier wenden.
  • Mit der Masse den Kreis aufspritzen. Die Höhe der Masse sollte so ca. 1,5- 2 cm dick sein. Dann die Apfelstücke und die kleine Porzellanfigur einlegen. Die Masse auf diesem Papier (legt ein Brett oder Teller darunter) über Nacht einfrieren. Das mit dem Einfrieren ist eine Vereinfachung des Vorgangs. Profis können die Füllung natürlich auch ungefroren zwischen die Blätterteig-Kreise platzieren.
  • Den Blätterteig aus dem Kühlschrank nehmen. Deine Küche sollte während der Verarbeitung nicht zu warm sein, lieber ein bisschen zu kalt. Also, zuerst mal Fenster auf! Außer, es ist draußen wärmer als drinnen. Eine Raumtemperatur unter 20 ° C ist ideal.
  • Mit einem Tortenring oder mit einer Schablone aus Pappe jeweils einen Kreis von 20 cm Durchmesser ausschneiden. Wichtig ist, dass man die Stücke nicht verschiebt. Also weiterhin so auf der Arbeitsplatte übereinander liegen lassen.
  • Die Oberfläche der Kreise sollte ab jetzt mehlfrei sein. Eventuell mit einem Mehlbesen abkehren.
  • Den Rand (ca. 2 cm) der Unterseite der Galette mit Ei bestreichen. Die Mitte mit einer Gabel einstechen.
  • Die am Tag zuvor vorbereitete, gefrorene Füllung auf den Boden legen. Nun ist es ganz wichtig, dass man den Deckel im Uhrzeigersinn (oder in die andere Richtung) um ein Viertel dreht. Das ist ein wichtiger Schritt, damit sich die Galette beim Backen nicht verzieht.
  • Dann Deckel über den Boden mit Füllung legen.
  • Gut andrücken. Mit einem flach gehaltenen Messer "schuppenartig" den Rand schließen.
  • Am besten legt man die Galette jetzt vorsichtig auf ein Brett damit man seitlich die kleinen Einkerbungen machen kann. Man macht das, damit der Blätterteig am Rand schön aufblättern kann.
  • Bei meiner Variante wird die Galette dann gedreht, sodass die Füllung nun nach unten zeigt. Galette mit der Ei/Sahne-Mischung bestreichen.
  • Galette für ca. 1 - 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.
  • Dann noch einmal mit der Ei/Sahne-Mischung bestreichen.
  • Mit einem Messer einen Apfel und Linien in den Teig ritzen. Dabei wirklich nur ritzen und nicht schneiden. Mit einem Stäbchen ca. 5 - 6 Luftlöcher stechen
  • Wenn man Zeit hat, dann am besten die Galette noch einmal für ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
  • Zu diesem Zeitpunkt besteht die Möglichkeit die Galette einzufrieren.
  • Backofen auf 160° C (Umluft) vorheizen.
  • Auf ein perforiertes Blech legen (falls vorhanden).
  • 10 - 15 min bei 160 ° C backen. Dann weitere 40 - 50 min bei 150 ° C. Vor allem bei selbst gemachtem Blätterteig muss die Galette braun sein, nicht nur goldgelb. Sonst ist der Teig nicht ganz durchgebacken. Hattet ihr die Galette eingefroren, dann backt sie zuerst 10 min. bei 170 C und dann weitere 40 - 50 min. bei 150 ° C.
  • Auf einem Gitter auskühlen lassen und mit einer Krone dekoriert servieren.
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