Den letzten Sommerurlaub haben mein Mann und ich in Finnland verbracht. Mit der Fähre von Stockholm aus kommend, machten wir Halt auf den Åland-Inseln, von wo aus wir dann weiter nach Helsinki fuhren. Unsere „Mission“ war es, möglichst viele öffentliche Saunen in der finnischen Hauptstadt zu besuchen. Und da es Sommer war, haben wir uns hauptsächlich die Saunen auf den kleinen Inselchen rund um Helsinki vorgenommen.

Eigentlich liefen unsere Urlaubstage immer gleich ab: Wir besorgten uns rund um den Hafen Proviant (z. B. bei Eromanga Oy, Pohjoinen Makasiinikatu 6) und fuhren dann mit einem der kleinen Ausflugsschiffe auf die Inseln, die über eine öffentliche Sauna verfügen.

Auch in der alten Markthalle sind wir fündig geworden. Vor allem haben wir dort Runeberg-Törtchen gefunden, die es in Helsinki normalerweise nur saisonal (also rund um den Februar) zu kaufen gibt.

Runebergtörtchen aus der Markthalle in Helsinki

 

Am 5. Februar jährt sich nämlich immer der Geburtstag des Mannes, dem wir die Runeberg-Törtchen zu verdanken haben: Johan Ludvig Runeberg (*5. Februar 1804 † 6. Mai 1877), ein finnischer Schriftsteller (er gilt als der wichtigste finnische Nationaldichter!). Im zu Ehren wird bis heute am 5. Februar der Runeberg-Tag begangen. Er soll sich, der Legende nach, jeden Tag so ein mit Rum getränktes Törtchen schmecken lassen haben.

Über die von ihm hinterlassene Literatur kann ich leider wenig sagen. Die Runeberg-Törtchen haben meinen Mann und mich aber sehr überzeugt. Wir würden allerdings zum Tränken mit einem guten Rum raten, da sie sonst zwar essbar, aber nur halb so gut sind.

Übrigens, falls ihr mal nach Finnland kommt: In Porvoo, wo Johan Ludvig Runeberg fast sein ganzes Leben lang wohnte, soll es die Runeberg-Törtchen das ganze Jahr über geben.

 

 

Runebergtörtchen (ca. 11 Stück)

Kochutensilien

  • ca. 11 Förmchen mit ca. 75 ml Füllmenge

Zutaten

  • 200 g Weizenmehl 450er
  • 7 g Weinsteinbackpulver 2TL
  • 1 Prise Salz
  • 100 g Mandeln gemahlen
  • 100 g Semmelbrösel ohne Hefe!
  • 100 g Keksbrösel bevorzugt Reste von Pepparkakor
  • 1 TL Zimt wenn keine Pepparkakor verarbeitet wurden!
  • ½ TL Nelkenpulver wenn keine Pepparkakor verarbeitet wurden!
  • 150 Butter weich
  • 200 g Zucker
  • 2 Eier Gr. L
  • 200 ml Sahne
  • Butter für die Formen
  • 20 g Keksbrösel für die Formen
  • 100 g Puderzucker
  • 150 g Himbeermarmelade
  • Rum oder Schwedenpunsch

Anleitungen

  • Alle Zutaten vorbereiten und abwiegen.
  • Den Backofen auf 200 ° C Umluft vorheizen.
  • Die Förmchen gut mit Butter einfetten und mit den 20 g Keksbröseln ausstreuen.
  • Alle trockenen Zutaten des Teiges zusammenführen und vermischen.
  • Die Butter und den Zucker in einer Schüssel schaumig rühren. Die Eier einzeln dazu geben. Dann die trockenen Zutaten hinzufügen und mit der Sahne zu einem dicken Teig verrühren. Den Teig mit einem Spatel in die Förmchen drücken. Die Förmchen sollten bis knapp unter den Rand gefüllt werden.
  • Die Förmchen für ca. 15 Minuten backen. Stäbchenprobe machen. Dann die Törtchen aus der Form nehmen und auf einem Gitter auskühlen lassen.
  • Wenn sie ausgekühlt sind, unten den Boden gerade schneiden und die Törtchen wieder auf das Gitter stellen. Je nach Geschmack den Rum mit ein bisschen Zuckerwasser verdünnen. Die Törtchen mit dem Rumgemisch besprenkeln. Gerne etwas durchziehen lassen.
  • Aus dem Puderzucker und ein wenig Wasser einen dickflüssigen Guss herstellen. Den Guss in eine kleine Spritztüte füllen. Mit der Spritztüte einen kleinen Kreis auf den Törtchen zeichnen. In die Mitte des Kreises ein Löffelchen Himbeermarmelade setzen. Dann können die Törtchen serviert werden.
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