Mein Mann und ich haben eine Nordeuropa-Tour gemacht, die uns von Schweden über Åland [ˈoːland] nach Finnland geführt hat. Über finnischen Britakakku habe ich hier bereits geschrieben und das wird bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass ich über Finnland berichten werde. Heute möchte ich euch aber nach Åland entführen und euch den Ålandpancake vorstellen. Åland ist eine Inselgruppe (ca. 6700 Inseln, davon ca. 60 bewohnt) zwischen Schweden und Finnland, die offiziell zu Finnland gehört. Allerdings ist Åland weitgehend autonom und besitzt z. B. eine eigene Flagge, eigene Autoschilder, .ax als eigene Internet-Endung und eigene Briefmarken. Schwedisch ist die einzige Amtssprache und die Inselgruppe hat eine rege Vergangenheit, die mit den Wirren des Ersten Weltkrieges zu tun haben. Nach der Unabhängigkeit Finnlands von Russland im Jahr 1917 gehörte Åland zwar zu Finnland, die Bevölkerung fühlte sich aber kulturell und sprachlich den Schweden näher, was dann letztendlich durch einen Kompromiss der UNO zur Autonomie führte.
Falls man nicht sein eigenes Auto mit einer der Autofähren mit auf die Insel bringt, kann man sich zwischen den einzelnen Inseln mit Fahrrädern, Linienbussen (seit Ende der Corona-Pandemie nicht mehr kostenlos, aber immer noch günstig!) oder mit den Ålandtrafiken-Fähren hin- und her bewegen. Allerdings muss man beachten, dass der Busverkehr am Wochenende sehr eingeschränkt ist und auch die meisten der Fahrradvermietungen dann geschlossen haben. Die Uhren ticken auf Åland ein bisschen anders und es geht überall sehr gemütlich zu.
Mehr Ideen zu kleinen Ausflügen auf Åland findet ihr unter diesem Link:
Wir sind mit dem Linienbus nach Eckerö gefahren und haben dort das alte Fischerdorf Käringsund besichtigt. Ein Jagd- und Fischereimuseum und einen Wildpark gibt es dort ebenfalls zu besuchen und im Meer baden, bietet sich auf dieser Insel (Sandstrände oder flache Klippen) besonders an. Das Eckerö Post- und Zollhaus, das geschichtlich und architektonisch sehr interessant ist, ist vom Fischerdorf aus fußläufig zu erkunden.
In Mariehamn, der Hauptstadt Ålands auf der Hauptinsel, ist das kleine Seeviertel Sjökvarteret mit einem kleinen Bootsbaumuseum und vielen Kunsthandwerksständen zu empfehlen.

Außerdem kann man am westlichen Ufer der Stadt das Museumschiff Pommern besuchen.

 

 

Lasst euch von statistischen Dingen, wie z. B. Monatsdurchschnittstemperatur von 15,9° C im Juli nicht abschrecken. Åland gilt mit ca. 1900 Sonnenstunden im Jahr als eine der sonnigsten Regionen Finnlands. Vielleicht hatten wir nur Glück, es ließ sich während unseres 4-tägigen Aufenthalts auf Åland kein Wölkchen am strahlend blauen Himmel blicken und durch die Sonne war es eigentlich immer angenehm warm. Eine Wind- und Regenjacke kann trotzdem für den Fall der Fälle nicht schaden, solltet ihr mit dem Gedanken spielen nach Åland zu reisen. Allerdings verfügt so ziemlich jede Unterkunft auf diesem Archipel über eine Sauna, in der man sich „im Notfall“ wieder aufwärmen kann.

Nun aber noch ein paar Worte zum Ålandpancake, bei dem es sich um einen Ofenpfannkuchen handelt. Er wird mit Grieß, oder manchmal auch aus Milchreis hergestellt und eigentlich immer mit einer fruchtigen Komponente (einer Fruchtsoße oder einem Kompott) und viel geschlagener Sahne serviert. Das für mich Besondere am Ålandpancake ist der Kardamom, mit dem er aromatisiert wird. Nicht nur in diesem Pfannkuchen, sondern auch in Hefegebäck wird in Nordeuropa dieses doch eher exotische Gewürz benutzt, was aber durch seinen „warmen“ Geschmack sehr gut dorthin passt.

 

 

Probiert das Rezept doch aus und schreibt mir, ob ihr ein bisschen Åland-Feeling bekommen hat. Gerne höre ich natürlich auch von euch, wenn ihr selbst schon einmal dort gewesen seid oder vorhabt dorthin zu reisen. Wir würden diese Nordeuropa-Reise auf jeden Fall jederzeit genauso wiederholen und das gemütliche Åland stände wieder mit auf dem Programm. Es gibt dort noch viel für uns zu entdecken.

 

Ålandpancake mit Brombeerkompott und Sahne

Kochutensilien

  • 1 feuerfeste Auflaufform ca. 30 x 23 cm

Zutaten

  • 1 l Bio-Vollmilch
  • 3 Bio-Eier Gr. L
  • 100 g Zucker
  • 1 TL Salz
  • 2 Kardamon-Schoten geschält und gemörsert
  • Butter für die Form
  • 300 g Brombeeren
  • 100 ml Wasser
  • 3 TL Cassislikör
  • 30 g Zucker oder nach Geschmack
  • 1 TL Speisestärke
  • 250 ml Schlagsahne

Anleitungen

Brombeer-Kompott

  • Die Brombeeren mit dem Zucker und dem Wasser in einen kleinen Topf geben und aufkochen. Leicht köcheln lassen bis die Brombeeren ein bisschen weicher geworden sind, aber nicht komplett auseinander fallen. Dann den Cassis-Likör dazu geben und unterrühren. Die Speisestärke in wenig kaltem Wasser anrühren und unter die Brombeeren geben. Das Kompott noch bei schwacher Hitze ca. 1 - 2 Minuten weiter köcheln lassen. Dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Ofenpfannkuchen

  • Alle Zutaten für den Ofenpfannkuchen vorbereiten und abwiegen.
  • Die Milch aufkochen und den Grieß unter Rühren einrieseln lassen. Kurz kochen lassen bis der Brei eindickt. Dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
  • Die Eier mit dem Zucker, dem Salz und dem Kardamom in einer anderen Schüssel verrühren. Dann das Mehl unterrühren.
  • In der Zwischenzeit die Backform mit Butter einfetten. Den Backofen auf 175° C Umluft vorheizen.
  • Die Zucker-Eiermischung zum abgekühlten Grießbrei geben und unterheben. Die Masse dann in die Auflaufform geben. Wer mag, kann noch Butterflöckchen darauf verteilen. Den Ofenpfannkuchen für ca. 40 - 45 Minuten backen.
  • Den Ålandpancake abkühlen lassen, in quadratische Stücke schneiden und mit dem Brombeer-Kompott und der aufgeschlagenen Sahne servieren.
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