Ich konnte mich dieses Jahr nicht entscheiden, welches meiner Rezepte ich zu Weihnachten auf meinen Blog stelle, ich hatte zwei zur Auswahl. Daher bekommt ihr nun das Rezept der Mince Pies im November. Im Dezember werde ich euch ein weniger aufwändiges Rezept vorstellen.

2020 habe ich das letzte Mal über britische Weihnachtstraditionen geschrieben und euch die Bakewell Tart vorgestellt. Damals war ich noch kein großer Fan von Trockenfrüchten. Dies hat sich ein bisschen geändert, obwohl ich immer noch sehr wählerisch bin. Getrocknete Pflaumen, getrocknete Aprikosen und getrocknete Cranberries finde ich inzwischen sehr lecker.

Die Mince Pie ist wohl neben dem Plum Pudding das wichtigste Weihnachtsgebäck der Briten und wird in der Literatur bereits im 13. Jhd. erwähnt. Ursprünglich (angeblich bis in die viktorianische Zeit) kam auch Fleisch in die Füllung der Mince Pies, daher auch der Name Mincemeat (von minced meat = Hackfleisch). Heute kommen “nur noch” Trockenfrüchte, Äpfel, Gewürze und Rum oder Brandy zur Abrundung des Geschmacks in die Füllung. Die Füllung muss etwas durchziehen und sollte daher mindestens eine Woche vor der Erstellung der Mince Pies hergestellt werden. Sie kann übrigens einige Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden, wenn man sie noch heiß in gut ausgespülte Gläser abfüllt, die man dann luftdicht verschließt. Übrigens kann man die Füllung auch als Preiselbeer-Ersatz zu Fleisch genießen.

 

 

Zum Pie-Teig muss man eigentlich nur sagen, dass ihr zügig und kalt arbeiten solltet. Haltet eure Küche kalt und kühlt den Teig immer mal wieder im Kühlschrank runter, falls ihr länger braucht, um ihn in die kleinen Förmchen zu bringen.

Nun habt ihr also genug Inspiration von mir, wie ihr die Zeit bis Weihnachten überbrücken könnt. Das ist natürlich ein Scherz! Wahrscheinlich wisst ihr jetzt schon nicht mehr, was ihr zuerst machen sollt usw. Vielleicht findet ihr ja an dem einen oder anderen Advent-Wochenende ein bisschen Zeit für das Rezept. Die Mince Pies halten sich übrigens auch im gebackenen Zustand ein paar Tage frisch. Obwohl sie bei uns nicht lange überlebt haben… 😉

 

Mince pies (für ca. 25 St. Mini-Pies)

Kochutensilien

  • Kleine Tarte- oder Muffinförmchen
  • Großes rundes (gezahntes) Ausstecherförmchen für die Tartelettes, kleines rundes Ausstecherförmchen für den „Deckel“
  • Kleiner Sternausstecher (oder ähnliches Motiv z. B. Tannenbaum)

Zutaten

Mincemeat (Füllung):

  • 1/2 Apfel
  • 45 g Rohrzucker
  • 50 g getrocknete rote Früchte z. B. Cranberries
  • 50 g Sultaninen
  • 25 g getrocknete Aprikosen ich habe getrocknete Pflaumen genommen
  • 25 g kandierte Orangenschale
  • 10 g geschälte Mandeln
  • 1/2 Teelöffel Zimt
  • 1/2 Teelöffel Ingwer
  • 1 Prise Muskatnuss
  • abgeriebene Schale von 1 Zitrone
  • 30 g Butter
  • 50 ml dunkler Rum

Pie Crust

  • 160 g Mehl
  • 110 g Butter gestückelt
  • 1/2 TL Salz
  • 1/2 EL Zucker
  • 50 ml Eiswasser

Anleitungen

Mincemeat:

  • Alle Zutaten vorbereiten und abwiegen.
  • Die kandierte Orangenschale fein hacken, die Aprikosen (bzw. Pflaumen), Cranberries und Mandeln hacken. Den ½ Apfel vom Kernhaus befreien und sehr klein schneiden.
  • Alle Trockenfrüchte und die Zitronenschale in einen Kochtopf geben. Die Gewürze, den Zucker, den Apfel, die Butter und ca. die Hälfte des Rums hinzufügen. Unter Rühren aufkochen lassen. Dann ca. 15 Minuten zugedeckt garen lassen. Dabei gelegentlich umrühren. Die Trockenfrüchte-Masse unter Rühren weitere ca. 10 Minuten dicklich einköcheln lassen. Fast am Ende der Einkoch-Phase den restlichen Rum unterrühren. Die Masse noch heiß in saubere (heiß ausgespülte) Gläser mit Schraubverschluss füllen. Die Gläser verschließen und abkühlen lassen. Dann die Masse ca. 1 Woche im Kühlschrank durchziehen lassen. Die Masse kann über mehrere Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Pie Crust

  • Alle Zutaten vorbereiten und abwiegen.
  • Alle Teig-Zutaten in die Schüssel einer Rührmaschine geben. Sehr schnell zu einem Teig verkneten. Die Maschine eher ein bisschen zu früh abschalten und den Teig mit der Hand vollenden. Die Butter sollte nicht ganz untermengt sein, sodass noch kleine Stückchen übrig sind. Dadurch erzielt man diesen typischen „flaky-Effekt“ einer Pie-Crust, d. h. der Teig blättert an diesen Stellen schuppig auf. Den Teig zu einer Kugel formen, die Kugel plattdrücken und in Folie wickeln. Für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank legen.
  • Backförmchen vorbereiten und event. einfetten. Silikonförmchen müssen nicht eingefettet werden. Das Mincemeat aus dem Kühlschrank nehmen.
  • Den Backofen auf 175° C vorheizen.
  • Die Küche möglichst kühl halten. Ca. ⅔ des Teiges zügig ausrollen. Nicht benötigten Teig wieder in den Kühlschrank legen. Mit dem großen runden Ausstecher Kreise ausstechen und in die Förmchen legen.
  • Alle Förmchen mit Teig auslegen und gut andrücken. Dabei zügig arbeiten und Teig und Förmchen gegebenenfalls immer mal wieder runterkühlen.
  • Dann mit einem kleinen Löffel jeweils ein wenig Füllung in die Mulden geben. Die Förmchen dann im Kühlschrank zwischenlagern.
  • Kreise für die Deckel ausstechen und aus den Kreisen z. B. kleine Sterne ausstechen. Dann die Deckel auf die gefüllten Pies legen und am Rand gut andrücken. Manche der Pies werden nur mit einem Stern dekoriert.
  • Die Mince Pies ca. 20 Minuten backen. Der Teig sollte dabei ein bisschen aufblättern.
  • Die Mince Pies auf einem Gitter auskühlen lassen. Sie halten sich in einer luftdicht verschlossenen Dose einige Tage frisch.
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