Ich wohne seit über 20 Jahren in München. Keine Angst (an die Nichtbayern!), es kommt jetzt keine Lobhudelei über diese Stadt. Meine Gefühle für diese Stadt sind vielleicht am ehesten mit dem Begriff Hass-Liebe zu beschreiben.
Vor allem in den letzten Jahren hat sich die Lebensqualität in München sehr verschlechtert. Man hat das Gefühl, dass politisch so einiges verschlafen wurde. Nichts wurde unternommen, um die Stadt an die Menge der Menschen, die neu dazu kommen, anzupassen. Und aufgrund der guten Arbeitsmarktlage kommen eben immer mehr Menschen nach München. Der Nahverkehr ächzt unter der Menge der Passagiere, vor allem zu den Hauptverkehrszeiten. Die Autofahrer stöhnen über ständig verstopfte Straßen. Fahrrad fahren kann sehr gefährlich sein, da nicht ausreichend Fahrradwege vorhanden sind oder die Fahrradwege in einem schlechten Zustand sind. Jedes freie Plätzchen in der Stadt wird zugebaut und trotzdem findet man als „Normalverdiener“ keine Wohnung mehr. Dazu kommt, dass die Gehälter sich die letzten Jahre nicht an die hohen Lebenshaltungskosten angepasst haben.
Nun gibt es allerdings eine Zeit im Jahr, die mich all diese negativen Dinge vergessen lässt. Die 5. Jahreszeit in München, die Zeit des Oktoberfests, der so genannten Wiesn (benannt nach der Theresienwiese). Es ist nicht das Oktoberfest an sich, was mir so gute Laune beschert. Darüber würde es ja leider auch sehr viel Negatives zu berichten geben.
Nein, es ist die Stimmung in der Stadt. Plötzlich ist da ein internationales Flair zu spüren. Man kommt auf dem Viktualienmarkt mit Touristen ins Gespräch über den besten Käse, die beste Brezel oder darüber, wo man die besten Souvenirs kaufen kann. Meist zeigt sich das Wetter noch einmal von seiner besten Seite. Die Stadt ist bunt durch die Trachten und alles, was eine Tracht sein möchte. Natürlich rümpft der eine oder andere Einheimische die Nase darüber, was der eine oder andere Tourist da am Leibe trägt (im Großen und Ganzen ist der Münchner an sich ja aber tolerant…). Die neuesten Zopf-Frisuren werden ausprobiert und präsentiert, was wirklich schön anzuschauen ist. Insgesamt hat man das Gefühl, die Stadt ist insgesamt ein bisschen beschwipst. Und dieses München gefällt mir eben am allerbesten.
Meine 5 Oktoberfest Tipps für Nicht-Münchner für das perfekte Wiesn-Wochenende:
Unterkunft
Reserviere wirklich frühzeitig eine Unterkunft und einen Tisch. Wiesn-Tische gibt es ab Januar direkt bei den jeweiligen Zelten zu reservieren und zu bezahlen. Ohne Tischreservierung ist es wirklich nicht lustig irgendwo einen Sitzplatz zu bekommen. Selbst die Außenbereiche der Zelte sind an bestimmten Tagen inzwischen nicht mehr zugänglich, da bereits besetzt. Dabei auch an die kleineren Bierzelte denken, die inzwischen auch eine echte gemütliche Alternative sind.
Zelt oder Biergarten
Solltet ihr an einem ruhigeren Wochenende in München während des Oktoberfestes interessiert sein, empfehle ich einen (Mittags-)Spaziergang über die Wiesn mit dem anschließenden Besuch eines Biergartens oder einer Brauereigaststätte in der Nähe der Festwiese. Auch der Biergarten auf dem Viktualienmarkt ist zu empfehlen. Spielt das Wetter mit und hat man einen Tag mit dem typischen blauen Münchner Himmel erwischt, dann kann dies ein wunderbares Erlebnis werden. Das Essen und Trinken ist dort natürlich auch um einiges günstiger und oft auch qualitativ sehr viel besser.
Tracht
Ich würde euch als Alternative zur Tracht zu einer Jeans und guten Schuhe raten. Billigdirndl und Plastiklederhosen gehen auf jeden Fall für uns Münchner gar nicht. Eure Schuhe sollten auch eher robust als zu fein und sollten auf jeden Fall bequem sein. Lasst eure größeren Taschen oder Rucksäcke zuhause und beschränkt euch auf das Nötigste. Eine kleine Bauchtasche ist eigentlich am Optimalsten und ist auch ein gutes Mittel gegen Taschendiebe, die es natürlich in großen Menschenmengen immer gibt.
Oide Wiesn
Schon lange kein Geheimtipp mehr ist die „Oide Wiesn“, die inzwischen sogar jedes Jahr stattfindet. Wer auf Nostalgie steht oder Kinder dabei hat, sollte die paar Euro Eintritt nicht scheuen und einen Abstecher auf dieses Gelände machen. Auch Veganer kommen dort übrigens voll auf Ihre Kosten.
Tanzen gehen
Wer nach seinem Wiesn- oder Biergartenbesuch noch nicht genug hat, kann natürlich auch noch tanzen gehen. Es gibt rund ums Oktoberfestgelände einige Clubs, die speziell während der Wiesn Partys veranstalten. Wer lateinamerikanische Musik mag, dem würde ich die eine oder andere Salsa- oder Latinmusic-Party ans Herz legen. Dort ist der Altersdurchschnitt erfahrungsgemäß auch ein bisschen höher und es ist speziell während des Oktoberfests auch sehr schön, da dort auch viele in Tracht tanzen gehen.
Bieramisu
Zutaten:
2 Eigelb (ca. 40 g)
130 ml kräftiges Bier
100 g Zucker
120 ml Sahne
geriebene Orangenschale
4 g Johannisbrotkernmehl
¼ l fertig gekochter Espresso
100 ml spanischer Vanillelikör
3 TL Kardamom
Kakao zum Bestäuben
1 mittlere Keramikform oder 4 – 5 Weckgläser
Zubereitung:
Die Sahne steif schlagen und im Kühlschrank zwischen lagern.
Ein Wasserbad vorbereiten und das Wasser darin erwärmen.
Eigelb und Zucker über dem Wasserbad aufschlagen bis die Masse weißlich und ein bisschen dicklich wird. Bier zugeben und noch ca. 30 sek. weiterschlagen.
Topf vom Wasserbad nehmen und Masse etwas abkühlen lassen. Dann die Mascarpone dazu geben und mit dem Schneebesen einrühren. Johannisbrotkernmehl, Orangenschale und Kardamom dazugeben. Dann behutsam die Sahne unterheben. Die Masse noch einmal abschmecken. Es sollte deutlich nach Kardamom schmecken.
Nun die Biskuitlöffel in den Kaffee und den Likör tunken und abwechselnd mit der Creme in die Form oder die Weckgläser schichten. Mit der Creme nicht zu sparsam sein. Abgedeckt für mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Aus dem Kühlschrank nehmen und mit Kakao bestäuben.
Eventuell noch mit Früchten dekorieren und dann genießen!
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