Heute möchte ich euch in die Bretagne entführen und euch mein Rezept für Palets bretons vorstellen. Palets bretons sind süße (leicht salzige) und extrem butterige Kekse, die zwar etwas unspektakulär aussehen dafür aber total genial schmecken. Ich bin sehr früh in meinem Leben mit diesen „Keksen“ in Berührung gekommen, da uns eine französische Austauschschülerin sie aus der Bretagne mitgebracht hatte. Ich hatte vorher noch nie bessere Kekse in meinem Leben gegessen und eigentlich wollte ich auch nie wieder andere essen. Dieser Plan ging natürlich leider nicht ganz auf. Das war weder im Interesse meiner Eltern, noch lebten wir im Internetzeitalter, in dem man die Palets bretons so einfach in Frankreich hätte bestellen können.

Der Name Palets kommt übrigens von einem Spiel namens „Jeu de palets“, das in der Bretagne sehr populär ist. Das Spiel erinnert ein bisschen an Boule, wird aber auf einer Platte von ca. 45 x 45 cm gespielt, und eben nicht mit Kugeln, sondern mit kleinen Scheiben, den Palets.

Außer den Palets bretons verband mich als Kind außerdem meine Puppe Bécassine unwissentlich mit der Bretagne. Bécassine ist eigentlich eine französische Comicfigur, die leider inzwischen ein bisschen ein Politikum in Frankreich geworden ist. Ihre naiv-tollpatschige Art stößt einigen Bretonen auf, sie sehen darin eine Herabsetzung ihrer Region.

Bécassine

©Mireille Levenez (Mit freundlicher Genehmigung!)

 

 

Die Keksdose, dessen Inhalt in meiner Kindheit die Liebe zu den Palets auslöste…

Fürsorglich wie ich bereits als Kind schon war, malte ich Bécassine einen Mund in ihr Gesicht. So wie die gezeichnete Comicfigur hatte meine Puppe nämlich auch keinen aufgemalten oder aufgenähten Mund. Und wie sollte die arme Puppe denn sonst atmen, geschweige denn essen?

Bécassine ist auf Französisch übrigens der Name eines Vogels, einer Schnepfenart. Dies trägt, glaube ich, auch nicht gerade dazu bei, die Bretonen in dieser Angelegenheit zu besänftigen.

Wie dem auch sei, ich weiß leider nicht, was mit meiner Puppe passiert ist oder wo sie abgeblieben ist. Vielleicht ist sie im Puppen-Nirwana. Wir werden es wohl nie erfahren.

Ich kann die Wespe so gut verstehen… Der Duft dieser frischen Palets ist unbeschreiblich!

 

Palets bretons (für ca. 25 St. mit einem Durchmesser von 5 cm)

Kochutensilien

  • mind. 10 Metallausstecher von ca. 5 cm Durchmesser (man kann theoretisch auch andere Formen z. B. Herzen oder Sterne benutzen)

Zutaten

  • Zutaten:
  • 175 g Weizenmehl 550er
  • 125 g Puderzucker
  • 125 g halb-gesalzene Butter, weich
  • 1 Prise Salz (Fleur de sel)
  • 60 g Eigelb
  • 8 g Weinstein-Backpulver

Anleitungen

Zubereitung:

  • Zutaten vorbereiten bzw. abwiegen.
  • Eigelb und Zucker in einer Küchenmaschine (oder mit dem Handrührgerät) aufschlagen. Salz zugeben (mir war die halb-gesalzene Butter alleine nicht salzig genug, die ganz gesalzene aber zu salzig, daher dieser Kompromiss).
  • Weiche Butter zugeben und weiter schlagen. Mehl und Backpulver zugeben bis ein homogener Teig entsteht.
  • Den Teig mit einem Spatel flach auf ein Backpapier oder auf Frischhaltefolie auftragen und für mind. 1 Stunde in den Kühlschrank legen. Er ist sehr weich und kann ohne Kühlung nicht entsprechend verarbeitet werden.
  • Backofen auf 75°C Umluft vorheizen.
  • Metallausstecher nicht einfetten (Das Prinzip ist ein bisschen wie bei einem Biskuitteig!). Ein Backblech ausfetten. Nicht mit einer Silikonbackmatte arbeiten! Backpapier könnte funktionieren, habe ich allerdings nicht ausprobiert.
  • Teig gleichmäßig auf ca. 7 mm Dicke ausrollen. Mit jeweils einem Metallausstecher Teig ausstechen und zusammen mit dem Ausstecher auf das Backblech legen. Mit den restlichen Ausstechern genauso verfahren.
  • Dann das erste Blech für ca. 15 min. in den Ofen schieben. Palets rausholen und auf einem Gitter auskühlen lassen. Mit dem nächsten Blech ebenso vorgehen.
  • Die Palets in einer luftdichten Blechdose aufbewahren.
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