Normalerweise backe ich ja nicht einfach nur Rezepte nach. Ich verändere sie gerne und gebe ihnen eine persönliche Note. Es gibt allerdings ein Rezept, das man meiner Meinung nach nicht besser machen kann, es ist einfach perfekt wie es ist. Bei dem Rezept handelt es sich um den Orangenkuchen von Ottolenghi.
Jetzt muss ich mal ein bisschen lobhudeln. Yotam Ottolenghi ist ein Gastronom, der (zusammen mit noch ein paar anderen kreativen Menschen) in London einige Restaurants und Delis betreibt. Seit vielen Jahren bin ich bereits Fan, nach ihrer Art zu kochen und zu backen. Es ist nicht nur die Mischung aus Orient (Ottolenghi kommt ursprünglich aus Israel) und Okzident, es ist die Konzentration auf Geschmack und weniger auf Firlefanz, die mich so begeistert.
Nun aber wieder zu besagtem Orangenkuchen: Eigentlich wollte ich diesen Kuchen zum Ende der Blutorangen-Saison mit dunkelroten Blutorangen backen. Bei unserem Türken um die Ecke bin ich auch fündig geworden, allerdings entpuppten sich die Blutorangen innerlich als eher Mischlinge. Naja, dem Geschmack hat es keinen Abbruch getan und optisch bin ich trotzdem zufrieden mit meinem Kuchen.
Was diesen Kuchen ausmacht, ist der Geschmack und die Konsistenz. Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll, zu loben. Es ist einfach die Mischung aus Mandelkuchen, Orangen, Karamell und am allerbesten ist die Polenta. Sie saugt den Saft der Orangen (und auch ein bisschen das Karamell) auf und sorgt für die perfekte Textur des Orangenkuchens.
Einfach mal ausprobieren. Ihr werdet bestimmt genauso begeistert sein. Ich kann es mir einfach nicht anders vorstellen. Berichtet mir gerne einmal…
Bis hoffentlich bald! Bleibt gesund!
Orangenkuchen nach Ottolenghi
Kochutensilien
- Tarteform mit geschlossenem Boden ca. 27 cm Durchmesser
Zutaten
Teig:
- Butter zum Einfetten der Form
- 50 g Weizenmehl Type 450
- 1 TL Backpulver
- ½ TL Salz
- 200 g Butter
- 200 g Zucker
- 3 Eier verquirlt
- 20 g Orangenblütenwasser
- Abrieb einer Bio-Orange
- 240 g gemahlene Mandeln
- 120 g Instantpolenta
Belag:
- 3 - 4 Bio-Orangen (in der Saison von Januar bis April sind Blutorangen toll)
Karamell:
- 90 g Zucker
- 20 g Butter (habe ich weggelassen)
Glasur:
- 4 EL Orangenmarmelade (habe ich weggelassen)
Anleitungen
- Alle Zutaten des Teiges vorbereiten und abwiegen.
- Eine runde unten geschlossene Tarteform ausfetten. Ist es eine Form mit losem Boden, muss ein Backpapier so eingelegt werden, dass auf keinen Fall Flüssigkeit austreten kann.
- Karamell herstellen, indem man den Zucker zusammen mit 2 EL Wasser in eine Edelstahlpfanne (oder eine andere Pfanne, die man problemlos sehr stark erhitzen kann und die sich auch hinterher wieder gut reinigen lässt) gibt. Stark erhitzen bis sich der Zucker auflöst und sich langsam in ein goldenes Karamell verwandelt. Dabei immer bei der Pfanne bleiben, der Zucker wird sehr heiß und verbrennt dann auch schnell. Kinder am besten aus der Küche schicken. Ich habe mir angewöhnt nicht im Zucker herumzurühren.
- Boden der Tarteform zügig mit dem Karamell ausgießen.
- Orangen mit einem Messer von der Schale (mit samt der weißen Haut) befreien.
- In Scheiben schneiden.
- Orangenscheiben auf dem Boden der mit Karamell bedeckten Tarteform eng auslegen.
- Backofen auf 170°C Umluft vorheizen.
- Butter und Zucker mit einem Handrührgerät (oder einer Küchenmaschine) aufschlagen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Langsam die Eier dazu geben und untermischen. Die geriebene Orangenschale und das Orangenblütenwasser hinzufügen. Dann die gemahlenen Mandeln, die Polenta und das Mehl mit dem Backpulver und dem Salz dazugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.
- Die Masse vorsichtig auf den Orangenscheiben verteilen. Die Orangenscheiben sollten sich möglichst nicht verschieben. Die Oberfläche mit einer Palette glätten.
- Den Kuchen 40 – 45 Minuten bei 170° backen. Stäbchenprobe machen. Wenn nichts am Holzstäbchen hängen bleibt, ist der Kuchen fertig.
- Noch warm auf eine Kuchenplatte stürzen.
- Kuchen komplett auskühlen lassen. Für die Glasur die Orangenmarmelade mit 1 EL Wasser in einem Topf aufkochen und durch ein Sieb passieren. Den Kuchen mit dieser noch warmen Glasur bestreichen.
Der Kuchen ist super, frage mich ob das wohl auch als muffins geht? Für ein Buffet. Bin auch Ottolenghi Fan!!
Hallo Dörthe, das ist sehr sympathisch! Ich habe den Kuchen schon mal in kleinen feuerfesten Förmchen gebacken, als Dessert zusammen mit Sahne. Das geht also ganz gut, ist aber ein bisschen mehr Aufwand. Als Fingerfood für ein Buffet finde ich sie dann allerdings nicht so gut, da sie ziemlich klebrig sind. Man bräuchte also Tellerchen und Gäbelchen dazu. Lg, Ulrike