Mein Mann und ich sind wieder aus dem Urlaub zurück. Bevor ich euch das Rezept meiner französischen Aprikosentarte verrate, erzähle ich euch ein bisschen über meine Eindrücke der Reise, die uns diesen Sommer hauptsächlich nach Frankreich führte.

Ich habe nach unserer Rückkehr einigen Freunden und Kollegen berichtet, wo wir waren. Dabei ist mir aufgefallen, dass es bei vielen Deutschen eine Art Hemmung davor gibt, nach Frankreich zu reisen. Frankreich spaltet offensichtlich in die totalen Liebhaber und die absoluten Skeptiker. Wenn mir dann die Leute erzählen, warum das so ist, kommt so einiges auf den Tisch. Das fängt dann bei schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit an, geht dann bei Vorurteile über die Hochnäsigkeit vieler Franzosen weiter, bis es dann bei den mangelnden eigenen Französischkenntnissen und der mangelnden Bereitschaft der Franzosen Fremdsprachen zu lernen endet.

Manche der Gründe, kann ich auf eine bestimmte Art, sogar nachempfinden. Bei manchen tue ich mir ein bisschen schwer. Meine Französischkenntnisse sind nicht die besten, ich habe allerdings die positive Erfahrung gemacht, dass viele Franzosen sehr erfreut sind, wenn man wenigstens versucht, sich in ihrer Sprache mit ihnen zu verständigen. So wie das in anderen Ländern, wie z. B. Italien, ja auch ist. Dort finden wir es sogar toll, die paar Brocken Italienisch vorzubringen, die wir vor vielen Jahren in einem Italienisch-Grundkurs an der Volkshochschule gelernt haben.

Ich finde die Deutsch-Französischen Beziehungen auf jeden Fall sehr wichtig. Ich möchte jetzt zwar ungern von alten Feindschaften und Kriegen anfangen, kann aber nicht verstehen für wie selbstverständlich dieses Bündnis und die Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern inzwischen genommen wird. Grundsätzlich sehe ich dieses Problem momentan in der ganzen Europäischen Gemeinschaft. Aber dazu vielleicht mal in einem weiteren Beitrag. Großbritannien und andere Abtrünnige würden den Rahmen dieses Textes sprengen.

Unsere Reise verlief auf jeden Fall ohne negative Zwischenfälle, wenn man mal von den Vermietern unserer Ferienwohnung in Paris absieht. Diese scheinen allerdings einfach generell schlechte Menschen zu sein, die sich nicht um ihr kaputtes Wasserrohr unter der Dusche kümmern, die Wohnung an Touristen vermieten und ihre Nachbarn dann alleine mit diesem Problem eines ständigen Wasserschadens lassen.

Wir waren mit dem Zug, dem Flixbus und noch anderen öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Das ist so eine schöne Art Land und Leute kennen zu lernen. Ich kann das nur jedem empfehlen, mal ohne Auto (und Flugzeug) Urlaub zu machen. Nicht nur aus ökologischen Gründen.

Nach Paris waren wir noch im Burgund für 2 Tage, um eine befreundete Weinbauern-Familie zu besuchen. Diesen Ort öffentlich zu erreichen, war allerdings schon eine Herausforderung. Für die letzten ca. 5 Kilometer haben wir sogar Fahrräder ausgeliehen. Die Heimfahrt nach der Weinprobe war dann auf jeden Fall sehr beschwingt.

 

 

Aprikosentarte

 

Die Rückfahrt nach Deutschland begann an einem kleinen Bahnhof, an dem immer nur 2 Züge am Tag in unsere Richtung fahren. Morgens einer und am Nachmittag einer. Wir kamen uns ein bisschen vor, wie in einem Film von Aki Kaurismäki. Kennt ihr diesen Regisseur, der mit dem finnischen Tango?

Schade, dass wir dort keine Fotos gemacht haben, man kann es schwer beschreiben. Es war wirklich eine surreale Situation. Man stelle sich vor: Ein deutsch-kubanisches Paar mit 2 (leider riesigen!) Koffern am (gefühlten) Ende der Welt, an einem Bahnhof an dem dann hoffentlich demnächst der ersehnte Zug kommt und hoffentlich auch anhält. Es war natürlich mal wieder Ende gut, alles gut. Und wenn nicht, dann hätten wir uns eben einen Plan B einfallen lassen müssen.

Jetzt möchte ich euch aber nicht länger warten lassen und gebe euch noch das Rezept meiner französischen Aprikosentarte:

 

Bon appétit!

Französische Aprikosentarte

Zutaten

Tarte-Teig:

  • 1 Bio-Ei
  • 250 g Mehl Bio-Weizenmehl Typ 405
  • 125 g Bio-Butter kalt
  • 60 g Zucker
  • Etwas Vanillezucker oder Vanillemark
  • 1 Prise Salz

Belag:

  • 750 g Aprikosen Bioqualität, falls verfügbar oder am besten natürlich aus dem eigenen Garten
  • 100 g Zucker
  • Fett für die Form

Anleitungen

  • Aus den Tarte-Teig-Zutaten einen Mürbeteig herstellen. Dazu zügig alle Zutaten mit den Händen oder einer Küchenmaschine zu einem Teig kneten. Die Butter am besten in kleine Stückchen schneiden und auf die Mehl-Ei-Zucker-Mischung setzen.
  • Den Teig entweder zu einem flachen Kreis oder einem flachen Quadrat drücken, je nachdem, welche Form man später damit auslegen möchte. In Frischhaltefolie wickeln und ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
  • Backofen auf ca. 175 Grad (Umluft) vorheizen.
  • In der Zwischenzeit eine Tarteform (vorzugsweise mit einem herausnehmbaren Boden) oder eine Springform ausfetten. Die Aprikosen waschen und halbieren.
  • Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und zwischen 2 Frischhaltefolien auswellen und in die Tarteform drücken.
  • Teig mit Backpapier abdecken und mit Hülsenfrüchten bedecken. Ca. 10 Minuten blindbacken. Tarte aus dem Ofen nehmen, Hülsenfrüchte und Backpapier entfernen und die Aprikosen mit der Schnittfläche nach oben eng auf dem Boden verteilen. Mit dem Zucker bestreuen. Die Früchte sollten möglichst gerade liegen, sodass sich der entstehende Saft während des Backens in der Wölbung der Früchte hält.
  • 30 Minuten bei 175 Grad (Umluft) backen. Dann die Temperatur auf 220 Grad erhöhen und die Tarte für 5 – 10 Minuten mit Oberhitze karamellisieren. Da dieser Vorgang sehr vom jeweiligen Ofen abhängt, mehrmals kontrollieren, damit die Tarte nicht unschön anbrennt.
  • Die Tarte noch warm oder kalt mit Schlagsahne servieren.

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