Kennt ihr Rugelach? Das sind kleine süße Hörnchen, ursprünglich aus der osteuropäischen jüdischen Küche. Man findet sie in israelischen und amerikanischen Bäckereien (und natürlich auch Privathaushalten) eigentlich rund ums Jahr, aber besonders zu Hanukkah (dieses Jahr vom 29. November bis 6. Dezember) und Weihnachten (zumindest in den USA). In Israel gehen Rugelach grammweise über die Ladentheke, sind aber trotzdem mit durchschnittlich ca. 10 Cent/St. sehr bezahlbar.
Der Name Rugelach kommt vom slawischen Wort Rog für Horn. Das aus dem jiddischen stammende Wort Rugelach (oder Rogelach) ist also die Mehrzahl dieses Wortes.
Es gibt übrigens bei den Teigen zwei Variationen: Eine Variante, die Milchprodukte enthält (besonders an Hannukkah wird traditionell Sauerrahm oder Käse gegessen) und eine, die dem jüdischen Parve-Speisegesetz entspricht. Diese Nahrungsmittel enthalten weder Milch noch Fleisch.
Ich möchte schon sehr lange Rugelach backen, aber irgendwie ist immer etwas dazwischen gekommen. Ein trüber Novembertag hat sich nun also endlich dafür angeboten.
Wenn man ein gutes Rezept hat und man den Teig möglichst immer kühl hält, sind sie wirklich sehr leicht zu machen. Das Schöne an den Rugelach sind die unendlichen Möglichkeiten, sie zu füllen. Seht die Füllung in meinem Rezept nur als Vorschlag. Man kann grundsätzlich alles nehmen, um sie zu füllen. Nur zu flüssig sollte die Füllung eben nicht sein. Verschiedene Marmeladen, Schokolade, Nüsse, Rosinen, Gewürze, Halva, Pflaumenmus, Mohn usw. bieten sich an. Lasst eurer Fantasie einfach freien Lauf und versüßt euch den tristen November.
Ein Tipp für die Adventszeit (oder eben auch für Hanukkah), falls sich mal spontan Besuch ansagt: Man kann die Rugelach im gerollten Zustand einfrieren. Direkt auf einem Backblech auftauen lassen und dann backen, wie im Rezept beschrieben.
Ich freue mich, von euch zu hören. Schreibt mir doch, wie das Rezept bei euch geklappt hat. Außerdem bin ich natürlich an euren Ideen für die Füllung gespannt!
Rugelach (Schoko/Marmelade/Zimt) Ergibt 36 St.
Zutaten
- Teig:
- 250 g Mehl 550er
- 100 g Zucker
- 170 g Butter kalt
- 220 g Frischkäse kalt
- 1 Prise Salz
- Füllung:
- 125 g Marmelade ohne Fruchtstücke
- 150 g Zucker + Zimt-Mischung
- 60 g Schokolade 70 % gerieben
Anleitungen
- Alle Zutaten für den Teig in einen Foodprozessor geben und kurz „zerkleinern“ lassen. Teig auf eine Arbeitsplatte geben und mit den Händen zügig zu einem Teig verkneten. Der Teig kann ruhig ein bisschen unregelmäßig sein.
- Solltet ihr keinen Foodprozessor haben (ich habe nur einen sehr kleinen!), könnt ihr alle Zutaten in eine Schüssel mit einem flachen Boden geben und mit einem Spatel/Messer o.ä. (ich habe einen Spätzleschaber genommen) die Zutaten grob zerhacken. Dann ebenfalls weiter (siehe oben) mit den Händen arbeiten. Das geht auf jeden Fall genauso gut.
- Teig in 3 Teile teilen. 3 Kugeln formen und (luftdicht verpackt) mindestens 1 Stunde kalt stellen.
- Zutaten für die Füllung vorbereiten.
- Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
- 1 Teig-Kugel aus dem Kühlschrank nehmen. Einen Kreis von ca. 27 cm Durchmesser ausrollen. Ich habe ein Backpapier als Unterlage benutzt. 1/3 der Füllung in 3 Lagen auf den Teig geben. Mit der Marmelade anfangen. Füllung etwas andrücken. Man kann dazu ein Backpapier benutzen, das man einfach auf den Teig drückt.
- Mit einem Messer oder einem Pizzaschneider den Teig in 12 Segmente teilen. Dann die einzelnen länglichen Dreiecke von der breiten Seite her zu kleinen Hörnchen aufrollen. Zügig arbeiten, da der Teig möglichst kalt sein sollte, um nicht zu kleben.
- Die kleinen Rugelach mit ein bisschen Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Sie können nun noch mit Wasser oder einer Ei-Sahne-Mischung bestrichen werden, damit sie ein bisschen Farbe bekommen. Ich habe diesen Schritt weggelassen.
- Ca. 20 - 25 Minuten goldbraun backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen.
- Mit den weiteren 2 Teigkugeln genauso verfahren.
- Die Rugelach halten sich luftdicht verpackt ca. 5 Tage.
- Zum Servieren die Rugelach mit Puderzucker bestäuben.